Der Umzug einer gesamten Modellbahnanlage

Nachdem wir im April 2020 aufgrund der Corona-Pandemie zunächst nur für Besucher schließen mussten, stand schon einige Monate später fest, dass wir bis zum Ende des Jahres die Räumlichkeiten im Forum Troisdorf verlassen werden müssen. Ganze acht Jahre hatten wir den „Luxus“, mit irgendwann fast 50 Teilnehmern rund ein Dutzend Anlagen diverser Spurweiten ausstellen und zusammen aufbauen zu können. Doch das ganze Forum sollte saniert werden und so hieß es für uns, sich zu den Anfängen zurückzubesinnen. Eine andere Möglichkeit schien nahezu unmöglich, denn aufgrund der Größe der für sich stehenden Anlagen war es kaum praktikabel, wieder eine so große Ausstellfläche zu finden – insbesondere wenn man den Faktor der Finanzierbarkeit nicht ganz außer Acht lassen konnte.

Und so kehrten wir als SAM Modellbahner wieder zum Ursprung zurück – unserer aus diversen frei kombinierbaren Modulelementen bestehenden Spur N-Anlage im Maßstab 1:160. Auch diese hatte im Laufe der Jahre eine Gesamtlänge von rund 200 Metern erreicht, sodass wir die Chance nutzten um ein wenig auszusortieren – ehe es Zeit für den Umzug wurde. Nach längerer Suche, reiflichen Überlegungen und Abwägungen fanden wir eine leere Verkaufsfläche im Markt Center am Neuen Markt in Meckenheim bei Bonn. Die Location setzte sich insbesondere aufgrund ihrer praktischen Lage direkt in der Einkaufspassage durch und ein paar Formalitäten später konnten wir unser neues Heim betreten.

Nun waren wir physisch bereits in Meckenheim angekommen – aber unsere Module befanden sich immer noch in Troisdorf und als nächstes galt es, diese samt einigen Möbeln und anderem Inventar über den Rhein zu bringen. Dafür wurden alle Module zunächst elektrisch, anschließend physisch voneinander getrennt und mit Stapelhilfen versehen. Diese werden an den Seiten der Module angeschraubt und sorgen – wie es der Name erahnen lässt – dafür, dass sich die Elemente effizient von A nach B transportieren lassen.

Und das geschah dann mit allem, was zur Verfügung stand. Zum einen half uns Jörn mit dem größtmöglichen Anhänger, mit dem man in den dritten Stock des 1,96m hohen Parkhauses im Forum kam, zum anderen wurde jedes Auto mit Modulen zugestellt und so schaffte es mit gesammelten Kräften alles innerhalb weniger längerer Samstage auf die linksrheinische Seite. Auch einiges an Müll sammelte sich so und wanderte in die Entsorgung, sodass Ende November die 2000 Quadratmeter der letzten Jahre besenrein und leer waren – für alle beteiligten aufgrund der unüberschaubaren Menge ein erleichternder, aber natürlich auch irgendwo trauriger Moment.

Lange währte die Trauer dann aber nicht, denn die vorsichtig verladenen und transportierten Module stapelten sich die Module in Meckenheim und es wurde höchste Eisenbahn, ihnen wieder Leben einzuhauchen…