Ende der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts wollte die DRG den Personenzug- Fernverkehr beschleunigen. Ab Anfang der 20er Jahre hatte man die Zuggattung „BP“ eingeführt, das waren vereinfacht gesagt, Personenzüge, die große
Distanzen zurücklegten, so z.B. München-Berlin oder Berlin- Königsberg (Ostpr.). Damit die Fahrt nicht zu lange dauerte, hielten die Züge nur in größeren Stationen und hatten längeren Aufenthalt als D-Züge. Die Züge führten üblicherweise die 2. bis 4. Klasse. So konnten auch ärmere Leute auf die Reise gehen. Der Zug bestand aus
Wagen der 2.-, 3.- oder 4.- Klasse, also vielfach Länderbahnwagen, die höchstens 90 km/h laufen konnten. In den Kursbüchern waren die BP durch 3-stellige Zugnummern erkennbar. 1928 wurde die 4. Kl. abgeschafft und die ehem. 4. Kl. Wagen zu 3. Kl.- Wagen hochgestuft. Das hatte zur Folge, dass viele Fahrgäste der ehem. 3. Kl. dann lieber 2. Kl. fuhren. Konsequenz war, dass genügend 2. Kl. Wagen für die gestiegene Nachfrage fehlten. Für die neuen Fernzüge war eine Höchstgeschwindigkeit bis 120 km/h vorgesehen. Hierfür brauchte man neue 4-achsige Fahrzeuge. Nach diversen
Probebauten kamen die bekannten DRG- Eilzugwagen heraus, die bei der 3. Kl. auf jeder Seite 8 Türen aufwiesen. Viele der ehemaligen BP wurden zu (zuschlagpflichtigen) Eilzügen aufgewertet und mit den neuen Wagen ausgestattet. Aber noch 1939 gab es ehemalige BP, die mit der 3-stelligen Zugnummer erkennbar waren, allerdings ohne die BP- Bezeichnung im Kursbuch.
Fleischmanns 1. Kl. Eilzugwagen- Formneuheit?
Veröffentlicht im Juni 2022