Die P8 war die bekannteste Personenzuglok Deutschlands. Bereits im Jahre 1906 erblickte sie das Licht der Welt, gebaut vom Robert
Garbe, damals Lok-Dezernent bei der KPEV und ein Verfechter der Zweizylinderloks mit Heißdampf. Mit der Lok ist Garbe ein großer Wurf gelungen, obwohl man anfangs sich nicht so schlüssig war, ob es eine Schnellzuglok werden sollte oder doch lieber eine Personenzuglok.
Schließlich hat man sich auf letzteres geeinigt. Die Lok sollte Nachfolgerin der P 6 werden. Die ersten Loks hatten noch ein Windschneide- Führerhaus, das aber in den 20er Jahren wieder abgebaut wurde.
Die P 8 hatte anfangs noch Kinderkrankheiten, wie z.B. zu schwach ausgelegte Lager der Kuppelstangen, oder den unzureichenden
Massenausgleich, wodurch die Lok bei der angestrebten Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h so arg zuckte, sodass später alle Loks nur
noch für 100 km/h zugelassen wurden. Die Lok, ab 1925 als Baureihe 38.10 in den Büchern geführt, wurde von fast allen Lokfabriken bis 1930 gebaut, es bezogen außer Preußen auch Baden und Mecklenburg die Lok. Nachbauten gab es auch für Polen
(Reparationsleistungen) und Rumänien.
Ende des I. Weltkrieges mussten 692 Loks an die Sieger abgegeben werden, weitere Loks gelangten nach 1945 ins Ausland, sodass fast
alle Nachbarländer die BR 38.10 im Bestand hatten, die meisten waren in Polen. Insgesamt 3946 Loks wurden gebaut, davon für Deutsche
Staatsbahnen 3.556 Loks.
98-4 P 8
P8- Mädchen für Alles Update 4
Veröffentlicht im Juli 2025